Trauriger Spielwarenladen

Ware für Bares.

Manchmal frage ich mich, wie die Welt vor lauter Problemen, Krisen und schlimmen Ereignissen überhaupt noch bestehen kann. Die Umwelt wird wissentlich zerstört, politische Entscheidungen und kriegerische Schachzüge stürzen Menschen in Elend, Leid und Tod. Der Wert von Geld und Macht übersteigt den eines, nein vieler Menschenleben - und zu diesen, absolut bewusst verursachten Geschehnissen, kommen Naturkatastrophen, die ohnehin unaufhaltsam sind. (Wobei ersteres, Mensch verursachtes, weit mehr Schaden mit sich zieht) Immer wieder frage ich mich, wie die Welt das alles ertragen kann? Und dann kommt mir die Antwort: Es war schon immer so. Die Menschen lernen zu akzeptieren, den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen - und im noch schlimmeren Fall, die Last auf Andere zu legen - um sich selbst aus dem Schneider zu entziehen. Diese Akzeptanz die bei einem Großteil entsteht und die Wut, bei dem anderen ist schon lange gegenwärtig, warscheinlich so lange der Mensch existiert - oder zumindest, seid er in den "Genuss" des "Besitzes" und der "Macht" gelangt ist. Wie eine Droge, löst es Wohlgefallen - und stürzt die Menschen letztlich in Handlungen, wider der Empathie und Menschlichkeit. Damit meine ich nicht, dass all das Leid der Welt im Besitz, im Kapitalismus liegt - nein, Menschen brauchen "Dinge", Kapital als Ansporn, um morgens aufzustehen, zu lernen, Arbeiten zu gehen usw. - und das braucht es, damit wir Güter haben, die wir zum Leben brauchen: Essen, Trinkwasser, Häuser, Kleidung... Doch welcher Urinstinkt greift, wenn Menschen all das, was sie zum Überleben brauchen - in enormen Ausmaß - brauchen? Und dafür anderen das Überleben erschwert wird, der Todesschuss, für den eigenen Überschuss. Wir haben die Welt, unser Handeln, unsere Intention, unsere Motivation, an die Dinge übergeben, an das Kapital. Wenn es kein Ding gibt, kann man sich auch nicht UM Etwas streiten, sondern nur ÜBER Etwas.

 

Und das Kapital, mit all seiner Macht liegt in den Händen weniger Menschen - und wenn jeder von uns einmal darüber nachdenkt, fallen uns ad hok eine Menge Namen ein, die das sind. Alleine diese Tatsache sollte uns zum Denken anregen. Ist der Mensch nicht mündig genug, selbst Entscheidungen zu treffen, nach dem Maßstab der Empathie, des Mitfühlens der Menschlichkeit? Sind wir Maschinen, gesteuert von Dingen und Währungen, wie Spielzeug im Spielwarenladen? Wir verschließen die Augen, weil wir denken wir können nichts ändern - und wenn, dann ist uns der Aufwand zu groß. Diese Augenbinde einfach aufzusetzen und für das Kapital in den Tag hinein zu leben, halte ich nicht für den richtigen Weg. Jeder Mensch hat die Möglichkeit, ja die Chance, jeden Tag Etwas zu bewegen, einen anderen Menschen, ein Tier, eine Pflanze - wo auch immer die Sympathien liegen - zu bereichern. Wir haben es selbst in der Hand - viele kleine Bewegungen sind besser, als auf diese eine große zu warten.

 

Und der Nebeneffekt, den es mit sich bringt, das Gefühl - kann kein Besitz und kein Kapital dieser Welt erbringen.

 

Also fange ich einfach klein an, jeden Tag, mit irgendwas und irgendwem.