Social Influencer

Welche ein Begriff dieser Zeit "Influencer" - ältere Generationen greifen bei dem Ausdruck hektisch zu Mundschutz und Taschentuchpackung - aber nein, es geht nicht um die "Influenza" - sondern meint eine "neue" Gruppe von Menschen, ja sogar Berufen, die eigentlich so gar nicht neu ist.  Menschen, die Influence, Einfluss auf andere nehmen gibt es schon immer - denn das Menschengeschöpf liebt Vorbilder, Vordenker, Vormacher. Liebt es Jemandem nachzueifern und gleich zu tun - ist ja auch praktisch, denn man sieht direkt das Resultat "was passiert wenn", "was macht was", "wie wird wer wenn"... Menschen himmeln schon immer gerne andere an, denn es gibt ihnen einen Plan, einen Weg, eine Richtung.

Lange lange schon, nutzt die Werbung die Strahlkraft einzelner Menschen, um ihre Produkte zu vertreiben, die Politik nutzt Menschen, um Kampagnen ein Gesicht zu geben - "Testimonials" sind überall.

Doch noch nie war es leichter solch ein Einflussler zu werden, als heute. In Zeiten des Internets, kann jeder der/die sich der korrekten Nutzung des Online-Mediums mächtig ist, mit ALLEM Möglichen, zu solchem Ansehen und der damit verbundenen Gefolgschaft gelangen. In manchen Ländern, wird man damit zum mächtigsten Mann der Welt.

Andere vertreiben damit bloß Schminke oder andere Produkte, die man unbedingt braucht...

Ich bin fasziniert von dieser Strahlkraft und dem Einfluss - und frage mich, warum es nicht noch mehr verwendet wird, um Dinge zu verändern. Die Probleme der Welt erdrücken mich und ich habe das Gefühl, dass Menschen, die Onlinespiele spielen und Make-up testen, mehr Massen hinter sich her ziehen, als Umweltaktivisten, Menschenrechtler und Tierschützer. Eigentlich ganz einfach: Spaß und Aussehen tragen nicht so eine große Verantwortung, wie die Reflektion und die Veränderung des eigenen Handelns.

Damit will ich die Gamer-, die Beauty-Influencer und Produkttester gar nicht schlecht machen - sie machen einen verdammt guten Job, was ihr Erfolg zeigt - vielmehr wünsche ich mir, dass jene Umweltaktivisten, Menschenrechtler, Tierschützer und Co. ähnlich agieren und einen vergleichbaren, oder größeren Hype auslösen.

Greta Thunberg macht es vor - und viele weitere sollten sich ein Beispiel daran nehmen - anstatt sich den Kopf darüber zu zerbrechen, wo ihre Fehler liegen.

Verändere die Welt mit den Mitteln deiner Zeit.

Vom Wiederverwerten, Umverwerten, Entwerten und Aufwerten.

Ich weiß ja nicht wie's anderen Menschen geht, aber für mich ist der Kauf neuer Produkte, mittlerweile echt zum Stressfaktor geworden. - Klar freut man sich im nachhinein über den Besitz und den Gebrauch dessen - aber der Weg dahin ist für mich äußerst steinig.

Da ist die riesig, enorme, gigantische und immer größer werdende Auswahl, von Allem gibt es 28947 verschiedene Varianten in 13493 unterschiedlichen Ausführungen und 5 verschiedenen Farben und Geschmacksrichtungen.

Hinzu kommt das Werbeversprechen (ich komme aus der Branche, deshalb kenne ich die Trickkiste ganz gut), also erstmal gegenprüfen und hinterfragen, was die Eier-legende-Wollmilch-Sau so alles kann.

Dann gibt es ja noch die Produktbewertungen - ja, Empfehlungen waren schon immer was schönes, wenn die Mascara bei der Freundin unendlich Wimpern macht, wird sie das bei mir doch auch schaffen... - aber wenn auch das mittlerweile mehr Werbestrategie, gesteuert von der Bewertungsmafia und der Influencerlobby, wie viel Glauben kann ich dem dann noch schenken?

Mittlerweile versuche ich Bewertungen nur noch als Stichpunktaufzählung dessen zu nehmen, was ich dann SELBST überprüfe - denn am Ende tickt ohnehin kaum einer der Bewerter so wie ich, da bin ich mir sicher.

Probieren geht über (Bewertungen) Studieren.

Diese Neuerwerbshürden, sind also Mitgründe, weswegen ich meine aktuellen Dinge, bis sie den Geist aufgeben oder der Geist raus ist, verwende. Zu diesem Thema bediene ich mich künftig gerne mal dem viel zu erfolgreichen "Make-up & Beauty HAUL" und stelle meine langen und treuen Begleiter, wie auch meine neuen Zweite-Hand Sachen vor.