Hop oder Top

Auch wenn Hop top sein kann - muss es nicht Hop oder Top sein.

Verzicht ist mir zuwider - alles auf das ich verzichten soll/muss - will ich danach noch viel mehr.

Deshalb verzichte ich nicht (bloß), ich dämpfe ein oder tausche aus.

 

Reduktion und Substitution statt Verzicht und Trennung

 

Menschen lieben Extremes, Radikales, Superlative - HYPER HYPER.

Dass eine große Liebe der Menschen, zu Extremen besteht, ist nichts Neues. Im ersten Moment vermutet man jedoch, dass es eben auch die extremen Menschen sind, die sich dazu hingezogen fühlen.

 

Einspruch.

 

Eigentlich gilt es für nahezu Jeden. Gerade wenn Menschen mit einer Sucht brechen wollen, starten sie mit einem Radikalschlag: Guillotine - ab damit. Mit dem Rauchen aufhören beispielsweise - Raucher und Ex-Raucher wissen was gemeint ist. Für die Nie-Raucher: Ein hartgesottener Raucher, raucht nicht einfach weniger. Gleiches gilt für andere Gewohnheiten, denen man sich entledigen will. Wenn man nicht mehr in der Gewohnheit wohnen will, muss man komplett ausziehen. Dagegen sei auch an sich nichts einzuwenden - sofern es sich um solch leidige Laster handeln, die belasten.

 

Geht es allerdings um einen Beginn, einen Neuanfang - trennt genau dieser Radikalschlag, die Bereitschaft ab, überhaupt etwas zu ändern - und damit auch zu bewegen.

 

Bsp.: Eingefleischte Veganer

 

Man muss nicht gleich zum absoluten Vollblutveganer werden, Fleisch nie wieder auch nur anschauen, geschweige denn das Wort in den Mund nehmen - oder NIE WIEDER Fleisch in den Mund nehmen. Es genügt schon, es einfach wieder bewusst zu genießen. Nicht bloß WAHLLOS verschlingen, als würde es unendlich nachwachsen und als gäbe es keine Alternativen.

 

Die Menschen scheinen jedoch, schon allein bei dem Gedanken an das Wort 'Vegetarisch', solche Verlustängste zu bekommen, dass auf den Schock, erstmal ein Schnitzel bestellt wird.

 

In unserer Kantine hab ich es erlebt, als es darum ging einen Fleisch-freien Tag pro Woche einzuführen. (Zur Erinnerung: Eine Arbeitswoche hat 5 Tage, das ist 1/5, also 20% - ergo 80% mit Fleisch). Daraufhin schoss ein Wiederstands-Tsunami los, der die ganze Idee ertränkte. BEVORMUNDUNG! (Ja, mir schießen hier auch direkt Bilder von Vorgekautem in den Kopf...)

 

Als ich den Koch fragte, wie hoch der Anteil an Fleisch wohl sei, lag er nicht mal bei der Hälfte.

 

Es ist die Angst vor Entbehrungen, die Versuchung nach Verbotenem - und eine große Prise von "sich eingeschränkt und enteignet" fühlen - ich finde solche Ängste, eher etwas be-schränkt...

 

ICH LIEBE FLEISCH (vor allem Bacon), schätze Fleisch und genieße jeden Moment damit - am meisten jedoch, wenn es noch durch die gegen springt und mich mit großen Augen ansehen kann.

...Und esse seit mehreren Jahren schon kein Fleisch und kaum Tierisches mehr - mit kleinen Ausnahmen, die immer kleiner werden. Und an alle, die jetzt Schnappatmung kriegen und beim Gedanken daran, erstmal die Scheibe der Notfall-Bifi einschlagen: Mein Körper leidet noch nicht unter Mangelerscheinungen. Das Einzige was ich seitdem verloren habe, ist Gewicht. Weil ich einfach mehr Gemüse, pflanzlicje Eiweiße Kohlenhydrate und ungesättigte Fette esse. Mein Körper fühlt sich gut, sogar besser an - glaubt mir, ich stecke drin.


Mein Auslöser war eine Entzündung im Körper, die unter anderem nach Fleisch-Abstinenz verschwunden ist. Erwiesenermaßen kommt der Körper ohne tierisches mit Entzündungen besser klar, weswegen er sich auch nach dem Sport schneller regeneriert. Außerdem hatte ich, wie die meisten schon immer Probleme mit der massigen, massiven, immer weiter wachsenden Massentierhaltung. Und konnte mich bei allen kursierenden Theorien, wo es das "natürlichste, medikamentenfreiste, biologischste, tierfreundlichste beste Fleisch" gibt, einfach nicht entscheiden.

Also lieber drauf verzichten, das bringt die klarste Entscheidung.

 

Ich lebe nicht in absoluter Enthaltsamkeit und trage keinen Keuschheitsmaulkorb, esse nur sehr sehr selten Fleisch und kann sicher sagen:

Die Wurst beim Besuch bei Omma, schmeckt (noch) besser als je zuvor.


Außerdem geht es meinem Körper besser - auch irgendwie logisch, wenn all das Tierische durch Gemüse und Co. ersetzt wird. Bei der pflanzlichen Ernährung Fette oft ungesättigter, der glykämische Index niedriger, die Kohlenhydrate langkettiger und das Protein wertvoller (ganz abgesehen von dem Wert für das Tier oder die Umwelt ;-) )

 

Gleiches gilt übrigens auch für:

weniger Plastik benutzen, weniger wegwerfen, weniger Auto fahren, weniger neue Klamotten kaufen...

"Weniger" ist mehr als "Nichts". Und das bessere Gewissen gibt es gratis dazu.


Kleine Schritte sind besser als keine Schritte...


Viele Themen rund um Umwelt, Ernährung, soziales Verhalten und Co. werden so dogmatisch behandelt, dass sie damit einen Keil in die Gesellschaft treiben und sie spalten. Entweder dafür oder dagegen. 

Ja, ich mag's auch extrem und manche Themen muss man mit drastisch ändern oder beenden. 


Aber ehrlich, bevor mit störrischer Ablehnhaltung reagiert wird, stur nach der Devise "nö, dann erst Recht nicht" - lobe ich lieber die Haltung ein bisschen was geht immer. 


Die Menschen kriegen extreme Verlustängste, wenn sie weniger: Fleisch essen, Plastik verwenden, Müll verbrauchen oder Auto fahren SOLLEN. Setzt man das ganz vorsichtig, freundlich und ohne Einschränkungen und Befehle in die Tat - merken sie es nicht einmal - oder sind sogar stolz auf sich. 🤗


Denn wenn jeder ein "bisschen was" tun würde - wären zumindest weiter als jetzt. 

- es schließt ja auch die drastischen Mittel nicht aus 🤜🤛


#bisschwasgehtimmer #natur #umwelt #ernährung #besseralsnix  #gehdichwasan

 

Also:

auch wenn Hop top sein kann - muss es nicht Hop ODER Top sein.

 

Nutze deine(n) Laster lieber zum transportieren ;)

 

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